Der Roman mit dem Originaltitel „The Help" beschreibt die Arbeit
von schwarzen Hausangestellten in den Haushalten weißer Familien zu Beginn der 1960er Jahre, also dem Beginn der Bürgerrechtsbewegung, in ihrer Heimatstadt Jackson, Mississippi. Die Ereignisse werden
abwechselnd aus der Sicht der drei Hauptfiguren beschrieben: Skeeter und die beiden Hausangestellten Aibileen und Minnie. Ihre unterschiedliche Sprechweise aus dem amerikanischen Englisch ins
Deutsche zu übertragen, war sicher keine leichte Aufgabe für die Übersetzerin Cornelia Holfeld-von der Tann und ist gut gelungen.
Man könnte nun meinen, das Buch spiegele eine düstere Atmosphäre, denn wie zu erwarten, erlebt die Mehrheit der Hausmädchen herabwürdigendes bis unmenschliches Verhalten in den weißen Familien. Doch
der Roman erzählt auch Geschichten, in denen Menschen unterschiedlicher Hautfarbe einander respektieren und sich gegenseitig helfen. Die Tapferkeit, der Mut, die Weisheit der „Maids" berühren, auch
dann, wenn sie von den Weißen herablassend behandelt werden, ihnen aber moralisch haushoch überlegen sind.
So fällt Aibileen durch ihren liebevollen Umgang mit den ihr
anvertrauten weißen Kindern (insgesamt 17 Kinder hat sie im Lauf der Jahre betreut) und ihr pädagogisches Geschick auf.
Auch Witz und Humor kommen nicht zu kurz: Eine der weißen Arbeitgeberinnen versucht mit aller Macht durchzusetzen, dass in allen Haushalten eine getrennte Toilette für die Hausangestellten
eingerichtet wird - man wisse ja, dass über die Toilette Krankheiten von Farbigen übertragen würden. Eine merkwürdige Argumentation, wenn man bedenkt, dass die Hausmädchen Essen zubereiten, Betten
machen, Badezimmer putzen und nicht zuletzt rund um die Uhr Kinder versorgen. Skeeter findet einen Weg, diese Absurdität zu denunzieren, indem sie einen Aufruf startet, Toilettenschüsseln bei dieser
Frau abzugeben - und so stehen eines Morgens massenhaft Klos auf deren Rasen....
„Gute Geister“ von Kathryn Stockett im btb-Verlag