Nachlese zu Martina Güldenbog

Güldenbog schreibt, wie ihr der Schnabel gewachsen ist, direkt aus dem Leben. In „Hirn steht nicht jedem“ denkt die Briefschreiberin darüber nach, wieviel Geduld eine Kantinenkraft wohl mit einer Frau haben muss, der es offenbar schwerfällt, ihre Bestellung fürs Mittagessen stringent und überlegt aufzugeben: „Die junge Besucherin, heute zur Mittagszeit in der Kantine unseres Krankenhauses, hat anscheinend nichts mehr (Hirn) abbekommen.

 

Vielleicht gehörte sie an dem Tag der Tage auch zu diesen Schlafmützchen. Oder sie hatte sich die Fußnägel lackiert, die Gesichtsmaske nicht rechtzeitig runter bekommen und die Finger nicht vom Handy lassen können.“

Die Protagonistin dieser Geschichte lässt sich das Speisenangebot rauf und runter vorlesen, verwechselt Blumenkohl mit Brokkoli und schäumt über das „Gemüse“ Apfel im Apfelkuchen…

 

Sie äußert vielfach haarsträubende und unerfüllbare Wünsche, die Servicekraft behält die Contenance und ihr „Pokerface“ unter Kontrolle. Die Brief-Schreiberin eher nicht und als sich schließlich für die Dame in der Kantinenschlange etwas Passendes findet, kommentiert die Begleiterin: „Na, Hirn steht eben nicht jedem!“

 

Ein kurzweiliger Abend, die Gäste der Leseprobe hatten Spaß und gingen sichtlich amüsiert heim!


 

Die Autorin

Martina Güldenbog, Jahrgang 1971, lebt in Kempen-St-Hubert. Von Beruf ist sie Hauswirtschaftskraft eines Altenheimes und gehörte dem Rat der Stadt von 2014 bis November 2025 an. Seit drei Jahren schreibt sie humorvolle Kurzgeschichten in Briefform.

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